Frank Meyerer, COO 13.05.2025

Globale Reichweite, lokale Wirkung: So optimieren Sie internationale Corporate Websites

Internationale Plattform

Der erste Eindruck zählt – auch bei Corporate Websites für die länderübergreifende Unternehmensstrategie. Ihre Performance spielt dabei eine Schlüsselrolle. Internationale Unternehmensseiten müssen schnell und zuverlässig sein, um Nutzerinnen und Nutzer weltweit zu überzeugen und im Wettbewerb ein gutes Suchmaschinenranking zu erzielen.

Zentrale Faktoren sind die Wartung und Pflege über mehrere Domains hinweg, einheitliches Design, globales SEO-Management sowie ein geeignetes Content-Management-System. Insbesondere der letzte Aspekt entscheidet häufig über den Erfolg von internationalen Websites: Ein CMS wie zum Beispiel WordPress stößt im Enterprise-Kontext schnell an seine Grenzen.

Inhaltsverzeichnis

Performance-Strategien für globale Websites

Leistungsstarke und flexible Systeme

Fünf Maßnahmen für schnelle Ladezeiten

Core Web Vitals: Googles Maßstab für Benutzerfreundlichkeit

User Experience an erster Stelle

SEO: Technik und Inhalt im Einklang

Fallbeispiel internationale Plattform

Merkmale erfolgreicher Corporate Websites

Performance-Strategien für globale Websites

Lädt eine Website länger als 2,5 Sekunden, springen viele Nutzerinnen und Nutzer ab – oft für immer. Eine schlechte Nutzererfahrung senkt die Konversionsraten und schadet den Umsätzen. Schnelligkeit ist daher entscheidend. Doch wie lässt sich die Performance verbessern? Welche Maßnahmen wirken?

Leistungsstarke und flexible Systeme

Für internationale Websites ist die Wahl der richtigen Technologie essenziell. Einfache Content-Management-Systeme sind oft zu schwerfällig, schlanke Baukastensysteme bieten nicht genug Funktionen. 

Open-Source-Lösungen wie Drupal und TYPO3 hingegen ermöglichen maßgeschneiderte, skalierbare Plattformen. Mit Modulen zur Lokalisierung berücksichtigen sie die Bedürfnisse verschiedener Länder und Kulturen. 

Fünf Maßnahmen für schnelle Ladezeiten

Schon kürzere Ladezeiten verbessern die Nutzererfahrung. Besonders mobil, wo Datenverbindungen oft langsam sind, ist Geschwindigkeit unverzichtbar. Auch auf Desktops sorgen diese Maßnahmen für Tempo:

  • Bilddateien verkleinern

Komprimierte Formate wie WebP reduzieren Ladezeiten und verbessern das Google-Ranking.

  • Caching nutzen

Werden häufig genutzte Daten lokal gespeichert, verkürzt sich die Ladezeit.

  • CDN einsetzen

Ein Content Delivery Network (CDN) verteilt Daten über Server weltweit und beschleunigt die Übertragung.

  • Skripte optimieren

Die Seitenladezeit lässt sich auch verkürzen, wenn CSS- und JavaScript-Dateien reduziert werden und asynchron laden.

  • Hosting anpassen

Auch ein schneller, zuverlässiger Server trägt zur Leistung der Plattform bei.

Core Web Vitals: Googles Maßstab für Benutzerfreundlichkeit

Die Core Web Vitals von Google messen drei zentrale Aspekte der Nutzererfahrung:

  • Ladezeit: Largest Content Paint (LCP)

Das größte Inhaltselement sollte in weniger als 2,5 Sekunden erscheinen.

  • Interaktivität: First Input Delay (FID)

Interaktive Elemente wie Buttons sollten innerhalb von 100 Millisekunden reagieren. 

  • Visuelle Stabilität: Cumulative Layout Shift (CLS)

Layouts sollten stabil bleiben, ohne dass sich Elemente verschieben.

User Experience an erster Stelle

Neben der Geschwindigkeit beeinflussen auch Navigation, Design und Barrierefreiheit die Nutzererfahrung. Diese Faktoren steigern die Verweildauer und Konversionsrate.

Navigation und Struktur

Globale Websites sollten einheitlich und ansprechend gestaltet sein, dabei aber regionale Besonderheiten berücksichtigen. Bereits in der Konzeptphase legen detaillierte User Stories die Basis für ein durchdachtes UX- und Responsive Design. Eine klare Navigation führt die Nutzer intuitiv durch die Seite.

Accessibility/Barrierefreiheit

Websites müssen für alle Nutzerinnen und Nutzer zugänglich sein. Ab 2025 schreibt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) dies in Deutschland vor, europaweit gilt der European Accessibility Act (EAA). Unternehmen außerhalb der EU, die in der EU tätig sind, müssen ebenfalls barrierefreie Standards einhalten. Doch auch ohne gesetzliche Vorgaben lohnt sich Barrierefreiheit: Sie beseitigt Hürden und verbessert die Nutzererfahrung.

SEO: Technik und Inhalt im Einklang

Internationale Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist unverzichtbar, um in verschiedenen Ländern sichtbar zu sein. Dazu gehören hreflang-Attribute, länderspezifische Domains und HTTPS-Verschlüsselung. Letztere erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern kann sich auch positiv auf das Google-Ranking auswirken. 

Regelmäßige Performance-Audits und Monitoring-Tools wie Google PageSpeed Insights oder GTmetrix helfen, die Website-Leistung im Blick zu behalten. Google Lighthouse liefert zusätzliche Daten zu Zugänglichkeit, SEO und Responsivität – eine solide Basis für gezielte Optimierungen. 

Globale Plattform von Heidelberg Materials

Fallbeispiel internationale Plattform

Die globale Plattform von Heidelberg Materials (ehemals HeidelbergCement) zeigt, wie eine leistungsstarke Enterprise-Website aussehen kann. Auf Drupal-Basis entstand ein zentraler Unternehmensauftritt mit rund 90 Länderseiten, betreut von 300 Redakteurinnen und Redakteuren weltweit. Ein effizientes Asset-Management und ein Download-Center erleichtern die Pflege und Erstellung von Inhalten.

Merkmale erfolgreicher Corporate Websites

Internationale Websites lassen sich an vielen Stellschrauben optimieren. Die Aspekte Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit sind dabei entscheidend. Wer dies berücksichtigt, steigert die Sichtbarkeit, erhöht die Konversionsrate und macht die Website zu einem effektiven Werkzeug für globale Märkte.

Frank Meyerer, UEBERBIT GmbH

Über den Autor

Frank Meyerer

COO

Technologie ergibt für Frank Meyerer erst Sinn, wenn sie die User voranbringt. Der Geschäftsführer von UEBERBIT begleitet Unternehmen verschiedener Branchen bei ihrer digitalen Transformation. Sein Fokus liegt auf zukunftssicheren Softwarelösungen.