Lucinda Schütz, SEO / Analytics 04.08.2022

Umstellung auf Google Analytics 4

Google Analytics

Das Webanalyse-Tool Google Analytics gehört bei vielen Webseiten seit Jahren zum Tracking-Standard. Allerdings wird das altbewährte Universal Analytics nun von Google Analytics 4 abgelöst. Wie Google bekannt gegeben hat, wird die Datensammlung über Universal Analytics zum 1. Juli 2023 eingestellt – der Zugriff auf die Altdaten wird noch bis Ende 2023 möglich sein. Ab Mitte nächsten Jahres wird es also nur noch das neue System geben. Aber was sind die Unterschiede? Und was ist bei der Umstellung auf Google Analytics 4 zu beachten?  

Neue Funktionen von Google Analytics 4 

Neben einer neuen Benutzeroberfläche ist eine der grundlegenden Änderungen zwischen den beiden Versionen die Umstellung von einer hitbasierten auf eine eventbasierte Messung, die einen stärkeren Nutzerfokus verspricht. In diesem Zusammenhang gibt es auch einige voreingestellte Events, die standardmäßig gemessen werden. Individuelle Events können, wie gehabt, über den Google Tag Manager angelegt werden. Außerdem ist ein plattformübergreifendes Messen der Daten zwischen Website und App möglich. Ein weiterer Vorteil: Die Daten in Standard-Berichten werden tatsächlich erhoben und nicht, wie zuvor bei Universal Analytics, aus Stichproben berechnet. Die Datenbasis in Google Analytics 4 ist somit genauer. 

Tracking-Konzept überdenken 

Da sich die Datenbasis sowie die Attribution der Daten ändern, sind die Messwerte aus Google Analytics 4 mit jenen aus Universal Analytics schwer vergleichbar. Bestehende Dashboards können deshalb auch nicht 1:1 mit dem neuen System verknüpft werden. Aus diesem Grund sollte man die Umstellung als Chance nutzen, das bestehende Tracking zu überdenken. Dabei sollte ein möglichst zielführendes und übersichtliches Konzept erstellt werden, das die wichtigsten KPIs im Fokus hat. Unnötige Daten, die den Blick aufs Wesentliche erschweren, sollten minimiert werden.  

Ablauf der Integration von Google Analytics 4 

Das Einrichten von Google Analytics 4 kann via Google Tag Manager oder durch eine direkte Einbindung in den Code erfolgen. Um einen eventuellen Datenverlust zu vermeiden, empfiehlt es sich, beide Systeme zuerst einmal parallel laufen zu lassen. Zudem kann man auf diese Weise mit der bestehenden Datenbasis weiterarbeiten, während man sich mit Google Analytics 4 vertraut macht. Ein Import der Daten aus Universal Analytics in Google Analytics 4 ist leider nicht möglich. Das bedeutet, dass man so früh wie möglich das neue System installieren sollte, um die Daten über einen längeren Zeitraum sammeln und mit dem bisherigen Tracking vergleichen und optimieren zu können. Bevor der Zugriff auf die Altdaten in Universal Analytics Ende 2023 eingestellt wird, sollten Vorkehrungen zur Datenspeicherung getroffen werden. Neben der Integration von Google Analytics 4 müssen diverse Datenfilter (z.B. Ausschluss von internen IP-Adressen) eingerichtet, bestehende Events im Google Tag Manager neu hinterlegt und verknüpfte Dashboards angepasst werden. Außerdem wichtig: Die Anpassung der Datenschutzerklärung sowie der Consent Management Platform dürfen nicht vergessen werden! 

Umstellung auf ein alternatives Webanalyse-Tool 

Statt auf Google Analytics 4 zu wechseln, kann die Umstellung auch zum Anlass genommen werden, um über die Nutzung eines anderen Webanalyse-Tools nachzudenken. Vor allem, da Google immer wieder in der Kritik von Datenschützern steht, kann es Sinn machen auf eine datenschutzkonformere Alternative, wie z. B. Matomo oder Etracker zu wechseln. 

Fazit 

Da es das bestehende Tracking über Universal Analytics nur noch bis 1. Juli 2023 geben wird, führt kein Weg daran vorbei, sich mit Google Analytics 4 oder einer Alternative auseinanderzusetzen. Um möglichst lange Daten in einem neuen System sammeln und sich mit neuen Messwerten vertraut machen zu können, empfehlen wir, sich zeitnah mit diesem Thema zu beschäftigen. Unsere Kunden unterstützen wir gerne bei der Umstellung von Google Analytics und der Erarbeitung eines passenden Tracking-Konzepts.